Nach zahlreichen digitalen Treffen konnte ich Yazan Dabas endlich persönlich in Bremen begrüßen. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der persönlichen Begegnung. Zur weiteren Unterstützung nahm auch Projektkoordinator Karam Koudary von Hamburg Wasser am Austausch teil. Nach einer kurzen Führung über die Kläranlage Bremen-Seehausen trafen wir uns mit den weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Austauschs. Spezialistinnen für die Themengebiete Schlammbehandlung, kommunale Abwasserreinigung, industrielle Abwasserreinigung, Energieerzeugung und Betrieb von Kläranlagen.

 
An den folgenden Tagen lag der Schwerpunkt auf der Schlammentwässerung. In unseren Vorgesprächen hatte sich gezeigt, dass das Schlammbehandlungskonzept der Kläranlage South-Amman an einigen Stellen einer Optimierung bedarf. Hier ging es hauptsächlich um die zur Entwässerung genutzten Aggregate. Eines unserer Ziele im Punkt Energieoptimierung Kläranlagen ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur besseren Schlammentwässerung der Kläranlage South-Amman.

 
Gemeinsam mit unserem Betriebspersonal tauschten wir uns an den verschiedenen Maschinen über Vor- und Nachteile aus, verglichen Betriebsstrategien und Konzepte miteinander. Wir konnten alle Aggregate vor Ort im Betrieb anschauen, die auch Gegenstand der vorhergehenden Optimierungsdiskussion waren. Yazan Dabas erhielt einen sehr tiefgehenden Einblick in die Leistungsfähigkeit und die optimalen Anwendungsgebiete der unterschiedlichen Aggregate. Wir im Gegenzug erhielten immer mehr Detailinformationen über die Herausforderungen vor Ort, um uns ein besseres Bild für unseren Gegenbesuch im Herbst 2022 zu machen. Eine sehr gute Basis für die folgende Machbarkeitsstudie.

Natürlich ging es nicht nur um Schlammentwässerung. Yazan Dabas nutzte die Chance, sich auch in anderen Bereichen der hanseWasser auszutauschen. Ob Laboranalytik, Kanalinspektion oder die Geschichte der Abwasserbehandlung in Bremen – die gesamte Woche war geprägt von intensivem Wissensaustausch.

 
Mir persönlich sind zwei Dinge sehr stark aufgefallen. Zum einen blieb in der ganzen zielgerichteten Diskussion immer die Chance zum Blick über den Tellerrand. Spontan gestellte Fragen zu anderen Themengebieten, wie z.B. Austausch über den besten Pumpentyp für Sandfänge inkl. Übergabe von Datenblättern oder Umgang mit lange anhaltenden Hitzewellen, alles wurde von den Teilnehmenden wie selbstverständlich erläutert und Erfahrungswerte geteilt. Zum anderen nahmen wir uns auch die Zeit für persönliche Treffen und gemeinsame Aktivitäten, um die Partnerschaft nicht nur auf einer rein formalen Ebene zu lassen. Ich freue mich schon auf unsere geplanten Gegenbesuche im Herbst 2022 und im Frühjahr 2023 in Amman und Madaba.