Apă-Canal Chișinău – Netze BW / Stadtentwässerung Dresden

Die Projektbeteiligten

Internationaler Partner

Apă-Canal Chișinău

Die Apa Canal AG in Chișinău wurde 1892 gegründet. Nach mehreren Umbenennungen und Umstrukturierungen ist es das älteste Unternehmen seiner Art in der Republik und kann auf eine über 130-jährige Geschichte zurückblicken. Das Unternehmen ist auch das größte des Landes und liefert Trinkwasser an etwa 0,8 Millionen Einwohner sowie an mehr als 13.000 Nicht-Haushaltskunden.

Die Haupttätigkeiten sind die Bereitstellung von öffentlichen Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsdiensten sowie die Erzeugung und Lieferung von Wärmeenergie. Die Gesamtlänge der betriebenen Wasserleitungen beträgt mehr als 3.800  km, davon 230 km Übertragungswasserleitungen, 2.200 km Verteilungsnetze und 1.400 km Versorgungsnetze.

Lead-Partner

Netze BW Wasser

Netze BW Wasser ist auf den Betrieb und die Wartung von Wasser-, Strom- und Gasnetzen spezialisiert hat. Sie ist eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und zuständig für das Verteilnetz des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Netze BW versorgt rund drei Millionen Haushalte und Betriebe. Das Stromverteilnetz hat eine Länge von mehr als 100.000 Kilometer. Das Rohrnetz für Erdgas beträgt 4.700 Kilometer und das Wasserrohrnetz rund 2.500 Kilometer.

 

Lead-Betreiber

Stadtentwässerung Dresden

Die Stadtentwässerung Dresden GmbH erbringt Dienstleistungen auf den Gebieten der Abwassersammlung, -ableitung und -behandlung, der Umweltanalytik sowie bei der Planung und dem Bau von Abwasseranlagen. Das Unternehmen erreicht rund 670.000 Kunden in Ostsachsen. Mit etwa 400 Mitarbeitenden, einem Jahresumsatz von 85 Millionen Euro und jährlichen Investitionen von rund 30 Millionen Euro gehört es zu den größeren der Branche.

 

Das Projekt

Die Republik Moldau grenzt im Westen an den Rumänien und wird im Norden, Osten und Süden vollständig von der Ukraine umschlossen. Die Hauptstadt Chișinău beherbergt etwa knapp ein Drittel der 2,5 Millionen zählende Bevölkerung Moldaus.

Nach der Eskalation des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 erlaubte die Republik Moldau mehr als 600.000 ukrainischen Zivilist*nnen, über ihre Grenze zu fliehen. Obwohl die Republik Moldau zu den ärmsten Staaten Europas gehört, hat sie dauerhaft mehr als 100.000 ukrainische Geflüchtete aufgenommen, viele von ihnen in Chișinău. Gemessen an der Bevölkerungzahl unterstützt die Republik Moldau so einen der höchsten Anteil ukrainischer Geflüchteter in Europa.

Die Hauptwasserquelle, aus der 98 % des Wasserbedarfs gedeckt wird, ist der Fluss Dnister, der aus einer einzigen Quelle in der Nähe der Stadt Vadul lui Vodă entnommen wird.

Aufgrund der mangelnden Vielfalt der Wasserquellen und der Intensivierung des Wasserkreislaufs ist das Unternehmen Apă-Canal Chișinău ständig der Gefahr eines vorübergehenden Wassermangels ausgesetzt, der sich regelmäßig durch einen Rückgang des Wasserstands und der Wasserqualität im Fluss oder durch Überschwemmungen der Einzugsgebiete bemerkbar macht.

Ein großer Teil der Wasserleitungen wurde seit 1965 gebaut, in einer Zeit intensiver Urbanisierung. Ein  Teil von ihnen ist inzwischen alt und reparatur- oder ersatzbedüftig. Aus diesem Grund sind auch die Wasserverluste mit über 30 Prozent der in das System eingeleiteten Menge relativ hoch.


Ziele

Das Unternehmen „Apă-Canal Chișinău“ ist in der Partnerschaft mit den deutschen Unternehmen „Netze BW GmbH“ und Stadtentwässerung Dresden an einem Erfahrungsaustausch interessiert, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Stadt Chișinău zu verbessern. Aufgrund der Kürze des bestehenden Förderzeitraumes steht zunächst in der Zusammenarbeit mit Netze BW die Unterstützung Apă-Canal Chișinău bei der Einführung digitaler Zählerinfrastrukturen im Mittelpunkt und an folgenden Zielen wird im Rahmen der Partnerschaft mit Netze BW gearbeitet:   

  1. Beratung bei der Auswahl und Beschaffung geeigneter Wasserzähler
  2. Reduzierung von  entgangenen Einnahmen durch Messungenauigkeiten;
  3. Reduzierung von Aufwänden und Kosten in der Abrechnung der steigenden Zähleranzahl und Defekte;
  4. Frühzeitige Erkennung von Störungen oder Versorgungsprobleme am Hausanschlusspunkt  über smart Meldungen der Zähler. Das ermöglicht eine entsprechende Kundenkommunikation und Entstörungsplanung zur Sicherstellung der Leistungsqualität von Apă-Canal Chișinău.

An folgenden Zielen wird im Rahmen der Partnerschaft mit Stadtentwässerung Dresden gearbeitet:   

  1. Methodische Betrachtung der Kläranlage in Chişinău und Aufzeigen von Optimierungspotential und Investitionsbedarf
  2. Beratung bei der Verwertung von Klärschlamm aus der Abwasserbehandlung.

Der Austausch findet sowohl durch virtuelle Treffen wie auch Feldbesuchen in der Republik Moldau und in Deutschland statt. Der Zeitraum von 6 Monaten wird genutzt, um die bestehende Infrastruktur von Apa Canal Chişinău zu prüfen, Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren, sowie anschließend die beschriebenen Maßnahmen in Abstimmung und nach Bedarf mit Apa Canal Chişinău soweit möglich umzusetzen.

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Stand: Januar 2024

Impressionen

Projektprofil

Projektpartner

Republik Moldau:

Apă-Canal Chișinău, Chișinău

Deutschland:

Netze BW, Stuttgart

Stadtentwässerung Dresden

Themenschwerpunkte

Einführung digitaler Zählerinfrastrukturen:  

  1. Beratung bei der Auswahl und Beschaffung geeigneter Wasserzähler
  2. Reduzierung von  entgangenen Einnahmen;
  3. Reduzierung von Aufwänden und Kosten in der Abrechnung;
  4. Frühzeitige Erkennung von Störungen am Hausanschlusspunkt

Verbesserung der Kläranlage:

  1. Aufzeigen von Optimierungs-potential und Investitionsbedarf der Kläranlage
  2. Beratung bei der Verwertung von Klärschlamm aus der Abwasserbe-handlung.
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