Wie können Wasserbetreiber in den Partnerländern so effektiv und effizient arbeiten, dass sie die Trink- und Abwasserbedarfe der Bevölkerung möglichst qualitativ und betriebswirtschaftlich gut abdecken können? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 6. Netzwerktreffens der Betreiberplattform vom 25. bis 26. Mai 2023 in Berlin.
Das Netzwerktreffen fand im Anschluss an den 5. Global WOPs Congress der Global Water Operators’ Partnership Alliance von UN-Habitat in Bonn und an der BMZ-Veranstaltung “Water Operators‘ Partnerships – Sustainable Water Security Beyond Aid“ in Berlin mit Staatssekretär Jochen Flasbarth statt.
Die über 70 Teilnehmenden, die neun Betreiberpartnerschaften repräsentierten, tauschten sich über Lösungsansätze für technische und betriebswirtschaftliche Probleme wie die Ortung und Reparatur von Leckagen und die Senkung der Betriebskosten für die Wasserversorgung aus. Von besonderem Interesse war dabei, wie sie das Wissen und Know-how der Mitarbeitenden in ihren Unternehmen – von der Geschäftsführung bis zum Kundendienst – verbessern können. Zudem informierten sie sich über die Eckpfeiler der neuen Urban Water Catalyst Initative, die einen Paradigmenwechsel in der Finanzierung im Wassersektor verspricht, und brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand der Solidaritätspartnerschaften in der Ukraine.
Das Netzwerktreffen stand im Zeichen des Austauschs von Ideen und Erfahrungen, wofür Arbeitsgruppen genutzt wurden. Unter anderem wurden dabei folgende Themen diskutiert:
Abgeschlossen wurde das Netzwerktreffen von fachlichen Besichtigungen in einem Wasserwerk und zwei Klärwerken in und um Berlin.
Programm [pdf, 728 kb]
Die neun Betreiberpartnerschaften berichteten sich gegenseitig von ihren Aktivitäten, stellten ihre Kooperationsansätze vor und tauschten ihre Erfahrungen aus. So berichtete etwa Mkhuseli Nongogo aus Südafrika, wie die Buffalo City Metropolitan Municipality mit Unterstützung des Wupperverbands und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) eine virtuelle und thematisch sehr breit gefächerte Lern-Bibliothek mit Videos für die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden aufbaut.
Die ukrainischen Betreiber informierten über ihre besonderen Herausforderungen aufgrund des Kriegs im Land, durch den viel Wasserinfrastruktur zerstört wurde. Neben dem kurzfristigen Wiederaufbau würden sie auch langfristige Strategien verfolgen, etwa hinsichtlich der Energieeffizienz ihrer Anlagen.
Von deutscher Seite stellte unter anderem Kristin Michalek-Götz von der Stadtentwässerung Dresden vor, wie das Unternehmen gemeinsam mit den ukrainischen Partnern die Beschaffung und den Transport von Gütern organisieren, die die ukrainischen Wasserversorger dringend benötigen. Wichtig sei laut Michalek-Götz, die Bedarfe genau zu ermitteln, vertrauensvolle Partner bei der Logistik zu haben und alle formalen Vorgaben in den beiden Ländern im Blick zu haben.
Tammo Janssen vom OOWV erläuterte in seiner Präsentation, wie Pläne für das Krisenmanagement, die der OOWV etwa während der Covid-19-Pandemie einsetzte, für den Betrieb der ukrainischen Wasserversorger unter Kriegsbedingungen in der Ukraine nützlich sein könnten.
Hand in hand utility partnership in challenging times
Stadtentwässerung Dresden – Lvivvodokanal - Ternopilvodokanal - Nadvirnavodokanal
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Insights on capacitiy development in Buffalo City, Metropolitan Municipality South Africa
Mkhuseli Nongogo, Buffalo City
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Procurement and Transport in Solidarity Partnerships with Ukraine
Kristin Michalek-Götz, Stadtentwässerung Dresden
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Matching the Urban Water Catalyst Initiative (UWCI) and WOPs
Dr. Detlef Klein, Theresa Hübscher and Lena Gomer, UWCI
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Activity CE «Chernihivvodokanal» during the war
Sergii Maliavko, Director CE «Chernihivvodokanal
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Crisis management at OOWV
Tammo Janßen, OOWV
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Video: Low Cost Smart Water Metering Device for eThekwini Municipality, South Africa
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Die Teilnehmenden nahmen viele Anregungen mit in ihre jeweiligen Partnerschaften, wie sie weiter die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung vor Ort verbessern können. In den kommenden Monaten und Jahren möchten sie ihre Kooperation fortsetzen, weil die Bedarfe hierfür nach wie vor groß seien.
Towards optimising utility partnerships in the water sector
Summary report of the 6th International Utility Platform network meeting in Berlin, 25-26 May 2023
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