Die Wasser-Aktionsagenda und das High-Level Political Forum werfen ein Schlaglicht auf die mangelnden Fortschritte bei der Verwirklichung von sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für alle. Um dieses Ziel bis zum Jahre 2030 zu erreichen, müssen weltweit die Entwicklungsanstrengungen stark beschleunigt werden. Wir fassen hier die bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen.

Wie können Versorgungsunternehmen in den Partnerländern effektiver und effizienter arbeiten, um den Bedarf der Menschen an Trink- und Abwasser zu befriedigen und gleichzeitig ihre Kosten zu decken? Wie können die deutschen Partner sie dabei am Besten unterstützen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung, die mit mehr als 70 Teilnehmenden aus neun Betreiberpartnerschaften gut besucht war.

Seit dem Krieg in der Ukraine ist es männlichen Mitarbeitern der Vodokanals nur in Ausnahmefällen gestattet, ihr Land zu verlassen. Doch durch den stetigen Austausch über die Inhalte der Partnerschaft finden die Stadtentwässerung Dresden und Lviv, Ternopil und Nadvirna gemeinsame Umsetzungsmöglichkeiten: So wurde die Partnerschaft um den Titel „Frauen in der Wasserwirtschaft" bereichert. Im Juni durfte die Stadtentwässerung Dresden acht Laborantinnen für eine spannende Veranstaltungswoche begrüßen.

„Dieser Besuch hat dem ganzen Projekt Rückenwind gegeben“, so Meike Lenzen, Projektingenieurin  beim OOWV. „Das Interesse an Themen wie Ökolandbau für den Grundwasserschutz, die Qualität des Rohwassers und unseren Umweltbildungsstandorten war groß“, berichtete sie von den Gesprächen. Die Wasserversorgung der Menschen auf Spiekeroog und Langeoog über eine Süßwasserlinse unterhalb der jeweiligen Insel habe die Delegation beeindruckt.

Drei Kolleg*innen von Gelsenwasser folgten im Mai 2023 der Einladung ihres Partnerteams von Lukanga Water Supply and Sanitation Company Limited nach Kabwe, Sambia. Während des einwöchigen Besuchs lag der Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf der Reduzierung von Wasserverlusten durch den Einbau von Zählern und auf der Verbesserung des Geografischen Informationssystems. Außerdem konnten das Team aus Deutschland den sambischen Partner*innen ein Einführungstraining in die Grundlagen des Asset Managements geben.

Zusammen mit HAMBURG WASSER empfing Netze BW Wasser aus Stuttgart die Delegation und gewährte Einblicke in ihre tägliche Arbeit im Bereich der Wasserversorgung und -verteilung, was sehr gut passte, da die Topographie Stuttgarts einigen Städten in Jordanien ähnelt. Diese Studienreise machte auch deutlich, wie wichtig der persönliche Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungsunternehmen sind, um die Effizienz ihrer Systeme zu steigern.

Im Mai stand eine ereignisreiche Woche im internationalen Projektgeschehen rundum Water Operators‘ Partnerships (WOPs) und der Betreiberpartnerschaft von Dresden, Köln und Berlin mit Lviv, Ternopil und Nadvirna in der Ukraine an. In vier Städten wurde nahezu zeitgleich an Projektaufgaben gearbeitet, Netzwerke aufgebaut und weiter gefestigt.

Durch Leckagen im Rohrnetz geht Betreibern im Globalen Süden viel kostbares Wasser verloren. Viele Wasserwerke dort arbeiten nicht kostendeckend und verbrauchen zu viel Energie. Auch die Optimierung der Wasserfiltrierung in Kläranlagen steht ganz oben auf der Agenda. Immer mehr deutsche Wasserbetriebe möchten ihr Wissen mit Partnern im Globalen Süden teilen und gemeinsam mit diesen Lösungen zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“ erarbeiten.

Seit Januar 2023 haben 36 Unternehmen aus 10 deutschen Bundesländern am Spendenaufruf der Wasserwirtschaft teilgenommen. Insgesamt wurden 52 Güterpakete bestehend aus 872 Gütern für 44 ukrainische kommunale Betriebe gespendet (Stand: 26. Juli 2023). Ein Zeichen großer Solidarität mit der Ukraine! Die Zahl der Solidaritätsbetreiberpartnerschaften mit der Ukraine steigt auch weiter, inzwischen auf über zehn.

Die sechste deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz wird vom 13. bis 15. November 2023 in Leipzig stattfinden und Teilnehmenden mit Fachimpulsen, Vernetzungsmöglichkeiten sowie Erfahrungen aus der Praxis ein vielfältiges Programm bieten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze werden durch ihre Vorträge zur hochrangig besetzten Veranstaltung beitragen. Die Betreiberplattform wird einen Fachworkshop zum Thema Wasser/Abwasser anbieten.

Spielen Sie mit dem Gedanken, eine internationale Partnerschaft mit einem kommunalen Unternehmen einzugehen und möchten mehr über die (Förder-)Möglichkeiten erfahren? Oder haben Sie bereits eine Partnerschaft und haben Fragen zur Projektdurchführung?

Nutzen Sie unsere persönliche Beratung, jeden Mittwoch um 14:30 Uhr!