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15.08.2024

Ein Rückblick auf die IFAT Munich 2024

Betreiberpartnerschaften im Fokus der internationalen Umwelttechnologie

VKU-Podiumsdiskussion zum Thema „Betreiberpartnerschaften – internationaler Wissensaustausch für kommunale Unternehmen“ | Foto: Lena Pahlenberg

Vor genau 3 Monaten war die Betreiberplattform auf der IFAT Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München. Mit einer Anzahl von knapp 150.000 Besuchern aus nahezu 170 Ländern und Regionen bringt sie die wichtigsten internationalen Branchenvertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und bietet auf rund 300.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche spannende Ideen und innovative Lösungen für industrielle und kommunale Herausforderungen. Die diesjährige Veranstaltung, die vom 13. bis 17. Mai 2024 auf dem Münchner Messegelände abgehalten wurde, stand ganz im Zeichen der Themen Klimawandel und aktiver Umweltschutz. Gemeinsam mit unseren Partnern, dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und German Water Partnership (GWP), sowie der Exportinitiative Umweltschutz (EXI), stellten wir auch die Bemühungen und Errungenschaften der Betreiberpartnerschaften in den Fokus der Diskussion.

15.05.24: Betreiberpartnerschaften prominent auf dem VKU-Messestand präsentiert

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des VKU zum Thema „Betreiberpartnerschaften – internationaler Wissensaustausch für kommunale Unternehmen“ wurden Einblicke in die Partnerschaften zwischen dem Wupperverband, dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband und der Buffalo City Metropolitan Municipality gewährt. Seit 2022 widmet sich diese Partnerschaft den Themen Trink- und Abwasser, Digitalisierung und Umweltbildung. Catrin Bornemann, Fachgruppenleiterin für Technische Innovation und Forschungskoordinatorin beim Wupperverband, zog nach den ersten zwei Jahren der Zusammenarbeit eine positive Bilanz und betonte die gewonnen Erfahrungen für ihren Arbeitskontext, z. B. beim Umgang mit schwierigen Arbeitsbedingungen wie Vandalismus oder Stromausfällen, wie sie die südafrikanischen Partner häufig erleben.

Und auch der Entsorgungssektor stand im Fokus der Diskussion mit exklusiven Einblicken in die Partnerschaft zwischen den Entsorgungsbetrieben Lübeck und den beiden albanischen Städten Cërrik und Sarandë. Diese Partnerschaften konzentrieren sich auf die wichtigen Themen der Kompostierung und des Recyclings. Heiko Heidemann, Projektleiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für die Betreiberplattform, gab einen Überblick über das aktuelle Portfolio des Programms und lud weitere Betreiber aus dem Wasser- und Abfallsektor ein, sich in den Partnerschaften zu engagieren.

13.05.24: Get-together der Wasserbetreiber am GWP-Gemeinschaftsstand

Auch am GWP-Gemeinschaftstand wurden intensive Gespräche mit Vertreter:innen der Partnerschaften aus Tansania, Jordanien und der Ukraine geführt. Gemeinsame Aktivitäten umfassten unter anderem ein von GWP organisiertes Get-together der Betreiberplattform, das von Heiko Heidemann, Projektleiter der Betreiberplattform, und GWP-Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann, eröffnet wurde. Die darauf folgenden Diskussionen betonten, dass Wassersicherheit und Klimaresilienz in den schnell wachsenden Städten Afrikas nur erreicht werden können, wenn die Perspektiven und Beiträge von Frauen und jungen Wasserexpert:innen auf allen Ebenen gefördert werden.

14.05.24: Interkommunale Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor für verbessertes Abfallmanagement

Einen besonders bewegenden Einblick in die Zusammenarbeit der Betreiberpartnerschaften gewährte eine von der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) organisierte Podiumsdiskussion zum Thema „Ukraine: Interkommunale Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor für verbessertes Abfallmanagement“ am 14. Mai 2024. Nach einer ermutigenden Begrüßungsrede der Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit (BMUV), Nilgün Parker, in der auf die schwierige Arbeitssituation aufgrund des russischen Angriffskriegs hingewiesen wurde, diskutierten Vertreter:innen des ukrainischen Abfallzweckverbands EcoService2022 mit ihren deutschen Partner:innen des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands über die bereits erreichten Meilensteine und zukünftigen Ziele ihrer Partnerschaft. Die Kooperation, die im Rahmen der EXI vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, konzentriert sich in ihrer ersten Phase auf den Aufbau einer nachhaltigen Abfallwirtschaft und der Einführung von Getrenntsammelsystemen in der ukrainischen Region Poltawa. Seit September 2023 wird EcoService2022 zusätzlich im Rahmen einer Betreiberpartnerschaft mit dem Bergischen Abfallzweckverband von der Betreiberplattform unterstützt. Besonders hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang die kürzlich erfolgte Lieferung von rund 500 zusätzlichen Containern, die es ermöglicht, das gesamte Gebiet der vier ukrainischen Gemeinden in ein funktionierendes Abfallmanagementsystem zu integrieren.

Als Beispiele für den erfolgreichen Wissenstransfer im Rahmen der Betreiberpartnerschaft wurden unter anderem die Studienreise einer ukrainischen Delegation zum Innovationsstandort :metabolon in Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen im Dezember 2023 und eine Reihe von online durchgeführten Webinaren im Frühjahr 2024 genannt. Diese Veranstaltungen thematisierten unter anderem die Sanierung von Deponien, Abfalltrennung und Strategien zur Verbesserung des Abfallmanagements. Der Geschäftsführer von EcoService2022, Oleksandr Kotenko, betonte in Bezug auf die Webinarreihe vor allem die Genauigkeit und den strategischen Ansatz Deutschlands bei der Planung und Umsetzung von Abfallwirtschaftsprojekten. Zudem zeigte sich der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Novoorzhysta, Volodymyr Nedbailo, beeindruckt von den Technologien und modernen Ansätzen zur Verarbeitung und Verwertung von Abfällen, die auf der IFAT vorgeführt wurden. "Der kommunale Wissenstransfer bietet eine hervorragende Möglichkeit von den Erfahrungen der deutschen Kolleg:innen zu lernen und das Leben in den ukrainischen Gemeinden mit Hilfe der dadurch gewonnenen Technologien und Kenntnisse zu verbessern", so der stellvertretende Bürgermeister.


erstellt von:
Laurenz Kollmann, Betreiberplattform


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