Die Gemeindeverwaltung von Buffalo City managed die Haushalts- und Planungsprozesse des Gebietes und fördert die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde. Das Ziel der Technischen Abteilung ist die Bereitstellung einer nachhaltigen, zuverlässigen und erschwinglichen technischen Infrastruktur, unter anderem für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) versorgt über eine Million Menschen im Nordwesten Deutschlands mit Trinkwasser. Mit 46 Kläranlagen übernimmt der Wasserverband auch für 38 Kommunen und für einen Zweckverband die fachgerechte Abwasserentsorgung. Als eine Körperschaft des öffentlichen Rechts verfolgt der OOWV mit rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine Gewinnerzielungsabsicht und investiert alle erzielten Überschüsse.
Der Wupperverband übernimmt wasserwirtschaftliche Aufgaben im 813 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg. Er betreibt unter anderem 14 Talsperren, 11 Klärwerke und eine Schlammverbrennungsanlage. Zudem unterhält er rund 2.300 Kilometer Flüsse und Bäche.
Miteinander lernen, neue Ansätze erkennen und voneinander profitieren – die Betreiberpartnerschaft zwischen der Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV), dem Wupperverband und der südafrikanischen Metropolgemeinde Buffalo City (Buffalo City Metropolitan Muncipality (BCMM)) regt den Austausch an. Seit dem offiziellen Auftakt im Februar 2022 ist einiges passiert: Gemeinsame Arbeitsschwerpunkte wurden beschlossen, digitale Austausche haben stattgefunden, erste gemeinsame Ziele erreicht und es wurde sich persönlich getroffen. Diese Partnerschaft ist keine Einbahnstraße mit einem Wissenstransfer von Nord nach Süd, sondern ein Austausch von dem alle Beteiligten etwas lernen können.
Hintergrund dieser Kooperation ist die Partnerschaft zwischen der Provinz Eastern Cape und Niedersachen, die seit 1995 besteht und stetig ausgebaut wird. So entstand auch eine Klimapartnerschaft zwischen Oldenburg und Buffalo City Municipality (BCMM) im Jahr 2013 und bereits erste gemeinsame Projekte zwischen BCMM und OOWV.
Wer an Südafrika und Wasser denkt, kommt schnell auf die Wasserkrise von Kapstadt im Jahr 2018 („Day Zero“), als die eigene Versorgung mit Trinkwasser in dieser Großstadt nicht mehr gesichert schien. Aber nicht nur Wasserverluste und Wasserdargebot sind für die südafrikanische Wasser- und Abwasserunternehmen aktuelle Herausforderungen. Auch die Themen sinkender Grundwasserspiegel infolge anhaltender Trockenheit einerseits und häufige Starkregenereignisse mit Überflutungen andererseits heißt es zu bewältigen. Einige dieser Themen sind mittlerweile auch Tagesgeschäft der deutschen Wasserbetreiber, und da ist es doch naheliegend, dass man sich untereinander austauscht und von- und miteinander lernt.
Die drei Wasserversorger - BCMM, Wupperverband und OOWV - liegen in unterschiedlichen Einzugsgebieten, dennoch haben sie ein gemeinsames Ziel: die Anpassung an den Klimawandel nachhaltig umzusetzen. Und genau dies wird innerhalb der Partnerschaft ausgebaut.
Bedingt durch die anhaltende Pandemielage und der weiten Entfernungen begannen die Partnerorganisationen ihre gemeinsame Arbeit in virtuellen Treffen. Am 02. Februar 2022 hat der Kick-off-Workshop des Projektes virtuell stattgefunden. Virtuelle Tools sind eine tolle Hilfestellung für internationale Kooperationen, können aber den persönlichen Austausch nicht ersetzen.
Im Mai 2022 kam es dann zum ersten Besuch in East London, bei dem viele Ideen entwickelt wurden und Themenschwerpunkte für die Partnerschaftsarbeit festgelegt wurden. Kurz darauf konnte auch die erste südafrikanische Delegation den Gegenbesuch nach Deutschland antreten. Erst durch diese persönlichen Austausche hat die Partnerschaft richtigen Schwung bekommen. Durch die persönlichen Kontakte wird nun auch bei Themen, die vielleicht nicht in unseren Operationsplänen stehen, zur Email oder dem Hörer gegriffen und geguckt ob einer der Kollegen eine Idee oder bereits Erfahrungen dazu hat.
Es gibt vier Arbeitsschwerpunkte denen sich die Partnerschaft widmet: Trinkwasser, Abwasser, Digitalisierung und Umweltbildung.
• Trinkwasser:
Im Januar 2022 wurde East London von einer Sturzflut getroffen und Monate später, beim ersten Gegenbesuch, war die Rohwasserqualität noch davon betroffen. Gemeinsam betrachten die Organisationen nun wie durch Trinkwasserschutzzonen und eine Anpassung der Wasserentnahme die Rohwasserqualität konstanter gehalten werden kann.
Aber auch das Thema Wasserverluste und Asset Management werden gemeinsam betrachtet, hier liegt der Fokus auf dem Peer-to-Peer-Austausch, um von den gegenseitigen Kenntnissen zu profitieren.
• Abwasser:
Die Arbeitsgruppe Abwasser konzentriert sich auf die Themen Abwasserlogbuch, Labor-Informations- & Management System (LIMS) und auf das Capacity Development. Sowohl bei LIMS als auch dem Abwasserlogbuch geht es darum die Datenerhebungen und Probenahmen effizienter zu gestalten. Hierzu wird auf einer Kläranlage ein Abwasserlogbuch eingeführt, welches bei guter Implementierung auch auf weitere Kläranlagen ausgeweitet wird.
LIMS soll die Kollegen im Labor dabei unterstützen effizienter zu Arbeiten. Nicht nur Arbeitsabläufe können standardisiert, sondern auch die Datenauswertung und Ergebnisprotokolle schneller erstellt werden.
Innerhalb des Capacity Development wird eine Trainingsbücherei für das Personal der Kläranlagen entwickelt und praktische Trainings auf den Kläranlagen gemeinsam durchgeführt.
• Digitalisierung:
Kein Betrieb kommt an der Digitalisierung vorbei – dies hat die Corona-Pandemie nochmals verdeutlicht. Aus diesem Grund diskutieren die drei Partner ihre Digitalisierungsstrategien miteinander, um zu vergleichen inwiefern diese noch angepasst werden sollten.
Auch das Thema Datenmanagement betrachtet diese Arbeitsgruppe, sodass es einen starken Schnittpunkt zur Arbeitsgruppe Abwasser gibt. Welche Daten und wie werden sie gesammelt, gespeichert und ausgewertet und welche Prognosen kann man daraus für die Zukunft ableiten.
• Umweltbildung:
Kommunikation ist eine wichtige Komponente, wenn es um die Anpassung an den Klimawandel geht. Wasserverbräuche und Wassernutzung sind stark abhängig von der Akzeptanz und dem Mitwirken der Bevölkerung. Aber auch die interne Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb eines Betriebes sind wichtig, um beispielsweise gemeinsam das Katastrophenmanagement nach einem Starkregenereignis zu verbessern oder an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen zu arbeiten. Aus diesem Grund werden in diesem Arbeitspaket Wasserschutzbeauftragte ausgebildet, die die Organisationen dabei unterstützen Wasserbewusstseinskampagnen in Schulen, Universitäten und in der Öffentlichkeit durchzuführen.
Wichtig für diese Partnerschaft ist der gleichberechtigte Erfahrungsaustausch der Kolleginnen und Kollegen, um mögliche Umsetzungs- und Anpassungsstrategien zu erarbeiten und dann gemeinsame Ziele zu implementieren.
Nach den ersten Besuchen sowohl in East London und in Deutschland konnten sich die Partner auch endlich persönlich Kennenlernen. Diese Treffen haben eine vertraute Arbeitsbasis geschaffen und den Austausch zwischen den Kollegen deutlich vereinfacht.
Zusätzlich zu den persönlichen Treffen findet ein regelmäßiger virtueller Austausch innerhalb der Arbeitsgruppen statt, der uns hilft die Arbeitsziele zu erreichen. Aber auch die Treffen im Gesamtteam sind allen Beteiligten sehr wichtig, da hier Synergien genutzt werden können.
Klar ist, dass der virtuelle Austausch ein Hilfsmittel sein kann, um bereits existierende Teams die Möglichkeit zu bieten, gemeinsame Ziele zu erreichen, aber erst das persönliche Kennenlernen hat eine Grundlage für eine gute Zusammenarbeit geschaffen.
Von weiteren Besuchen und Erfolgen innerhalb der einzelnen Arbeitsgruppen werden wir hier berichten!
Südafrika:
Buffalo City Metropolitan Municipality, Ostkap, Südafrika
Deutschland:
Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband, Oldenburg (Lead-Partner)
Wupperverband, Wuppertal
Themenschwerpunkte
Anpassung an den Klimawandel: